Donnerstag, 7. April 2011

Ballspiele und die Lust am Jagen IV

Endspurt
Bislang haben alle Übungen schön geklappt? Sehr schön - dann geht's jetzt ins höchste Niveau!
Spielt euch wieder kurz mit eurem Hund warm, lasst euren Hund sitzen, werft das Spielzeug. Macht jetzt zusammen mit eurem Hund ein paar weitere Aufgaben - Platz, Fuß, ... - löst dann auf und lasst euren Hund zum Spielzeug flitzen. Eventuell könnt ihr zur größeren Motivation auch noch mitsausen. Wiederholt die Aufgabe - und prüft einmal, was ihr mit eurem Hund alles machen könnt, ohne dass er durch das Spielzeug zu abgelenkt ist. Hat die Aufgabe vorher gute geklappt, versucht mal, wie nahe ihr an das Spielzeug heran kommt, ohne dass euer Hund die Konzentration verliert. Ihr könnt sogar direkt dran mit Fußübung vorbei laufen, ohne dass der Hund abdriftet? Perfekt! Aber fügt zwischendurch auch immer mal wieder eine schnelle Einheit ein, in der der Hund auch für eine "kleine Übung" schon mit Spiel belohnt wird, dass der Spaß erhalten bleibt.

Und jetzt gebt alles!
Lasst euren Hund sitzen, werft das Spielzeug, der Hund bleibt weiterhin - und ihr geht ein Stück von eurem Hund Richtung Spielzeug. Im Optimalfall steht ihr nicht direkt auf dem Laufweg Hund-Spielzeug, sondern ein Stück entfernt davon. Gebt eurem Hund das Auflösungssignal und lasst ihn das Spielzeug einsammeln, spielt mit ihm und wiederholt dann den Aufbau. Wenn euer Hund sich nicht dadurch verunsichern lässt, dass ihr an einer anderen Postition steht, beginnt die eigentliche Übung: jetzt versucht einmal, wenn der Hund erlaubt zu seinem Spielzeug saust, ihn abzurufen! Klappt - na wunderbar! Wenn nicht, versucht ihn auf alle Fälle zu stoppen, bevor er das Spielzeug erreicht, z.B. indem ihr den Hund vor dem Spielzeug abstoppt, indem ihr in seinen Laufweg lauft. Ihr seht, ihr müsst euch optimal stellen, damit ihr auf alle Fälle das Spielzeug vor eurem Hund sichert. Hat sich euer Hund abrufen lassen, gebt nach einem überschwänglichen akkustischen Lob das Auflösungssignal und schnell geht's zusammen zum Spielzeug und es gibt als Belohnung ein richtig ausgiebiges Spiel.

Variationsmöglichkeiten
Hier könnt ihr nun natürlich nach und nach die Übung immer schwerer gestalten, indem ihr euch an verschiedene Positionen zum Hund stellt (und nach und nach immer weniger Kontrolle über das Spielzeug habt, z.B. weil ihr immer weiter weg steht, immer unabhängiger vom Laufweg des Hundes, auch mal hinter dem Hund, so dass er von euch weg zum Spielzeug läuft und dadurch beim Abruf noch weiter weg vom Spielzeug müsste, als beim Start der Übung, ...). Oder indem ihr auch einmal andere Aufgaben als den Rückruf verlangt, z.B. ein Sitz, Platz, Steh - anfangs nur auf Distanz aus der Startübung raus, später auch aus der Laufbewegung zum Spielzeug hin!
Egal wie motiviert euer Hund ist das Spielzeug zu erreichen, er lässt sich immer von euch in eine neue Aufgabe rufen? Perfekt - ich glaube euer Hund beherrscht nun wirklich die hohe Schule der Impulskontrolle!

Die Spieleinheiten...
müssen für euren Hund als Belohnung natürlich auch wirklich lohnenswert sein: lustig, schnell, frech, freudig, lang und reizvoll genug, variabel genug, als dass es wirklich immer richtig Spaß macht!

Lob
Natürlich müsst ihr euren Hund immer freudig loben, wenn er eine Aufgabe erfüllt habt - das Spiel ist nur noch ein zusätzlicher Verstärker für euer Lob. Eure Stimme soll dem Hund vorab aber das klare Signal geben: Hej, das war richtig gut - du hast die eine Spieleinheit verdient mit deiner tollen Leistung!

Anforderungen
Stellt eurem Hund natürlich nur Aufgaben, die er auch zu Lösen weiß. Kann euer Hund kaum still sitzen, wenn das Spielzeug geworfen wird, dann ist für ihn die nächste Stufe sicher nicht, sich auf wilder Jagd nach dem Spielzeug abrufen zu lassen. Versucht wirklich eine Schwierigkeitsstufe erfolgreich zu bewältigen, und dann erst die nächst schwerere zu trainieren - so dass ihr euch langsam von Stufe zu Stufe arbeitet. Viele kleine Erfolge machen Stolz und geben damit das nötige Selbstvertrauen sich selbst mehr zu zu trauen - und damit sich selbst im Impuls nach und nach besser zu kontrollieren!

Über dieses Thema könnte man noch endlos weiter schreiben. Aber ich denke euch fallen nun selbst tolle Variationen der Aufgaben ein, oder? Viel Spaß im Training!

Übrigens:
Eine tolle Aufgabe ist es auch den Hund aus einer auf den Boden geworfenen handvoll Leckerli abzurufen - auch das ist Impuslkontrolle und entspricht von den Anforderungen doch sehr den normalen Alltagsbedingungen, z.B. wenn der Hund mal genüsslich am See sich ein Berg Entenbrot einverleibt. Trainiert diese Futter-Abruf-Situation gezielt - und ihr könnt hoffenlich im Ernstfall auf einen Hund zählen, der sich locker zurückrufen lässt!

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