Sonntag, 10. Oktober 2010

Ballspiele und die Lust am Jagen

Welch eine Freude: Man schmeißt ein Stöckchen und der Hund rennt strahlend hinterher, bringt es mit wehenden Ohren wieder zu einem zurück ... und man schmeißt erneut ... . Für viele eine perfekte Möglichkeit, den Hund in kurzer Zeit müde zu bekommen.

Was spricht dagegen?

Jagdspiele
Was man bei Bällchen- oder Stöckchenspielen macht sind eigentlich Jagdspiele. Für viele Hunde(rassen) gar kein Problem - aber gerade bei jagdlich ambitionierten Hunden sollte man aufpassen: Unkontrollierte Ballspiele fördern die Jagdleidenschaft! Das Bällchen fliegt, der Hund verfolgt mit den Augen das Flugobjekt, hetzt hinterher und "erlegt" seine Beute, den Ball. D.h. der Impuls fliegende oder sich schnell fortbewegende Objekte zu verfolgen und zu packen wird hier vom Hund ausgelebt. Beschränkt er es wirklich nur auf das Spiel mit dem Ball, ist das ja OK - sobald er aber auch andere "schnelle Objekte" anfängt zu jagen, fängt das Problem an.
Vorbeugend kann man vor allem bei Hütehunden, Terriern, Vorstehhunden (Jagdhunden), Retrievern und Windhunden, indem man von Welpenbeinen an unkontrollierte Jagdspiele lässt, d.h. kein Bällchenjagen, kein Stöckchenwerfen, keine Spielzeug-Hetzspiele... Also gar nicht mit dem Hund spielen? Nein - aber wie man es machen sollte, dazu später mehr.

Adrenalinspiegel
Aber nicht nur das Jagen lernen ist bei Bällchenspielen ein Problem. Hinzu kommt noch, dass wir hier mit dem Hund eine Jagd anfangen, die er nicht gänzlich zu Ende bringen kann: Orientieren, Fixiren, Anpirschen, Hetzen, Packen ... und dann käme eigentlich noch Töten und Verspeisen. Bei den ersten Sequenzen im Jagen fahren alle Sinne des Hundes auf Höchstleistung, der ganze Körper ist gespannt, der Adrenalinspiegel steigt. Beim Bällchenspielen kann der Hund alle Sequenzen bis zum Packen ausführen ... und puscht sich selbst von Spielrunde zu Spielrunde immer mehr nach oben: Denn die Sequenzen, die den Streß- und Adrenalinspiegel einer Jagdsequenz wieder abbauen - das Töten und Verzehren der Beute - fehlen im Spiel. Es kann also passieren dass der Hund durch unser Bällchenspiel im wahrsten Sinne des Wortes auf 180 ist! Daher passiert es auch häufig, dass es während oder nach einer aktiven Spielrunde zu ärger kommt: Der Hund keift andere Hunde weg, lässt sich ohne ersichtlichen Grund auf einen kleinen Hundekampf ein oder jagt dem nächsten Radfahrer hinterher - und baut hiermit den angestauten Adrenalinpegel ab (- für Außenstehende völlig unvorhersehbar und grundlos!). Auch hier gilt natürlich wieder, dass es rassetypische Unterschiede gibt - ein Terrier kann weniger mit einem solchen Stresspegel umgehen, als es beispielsweise ein Schoßhund kann.

Aber was bedeutet das nun: Spielen mit dem Hund ist falsch? Nein, ganz im Gegenteil, man kann die Lust am Spiel fantastisch nutzen, um genau hier an der Kontrolle zu feilen!

Nächste Wocher geht's weiter...
Und Ihr erfahrt mehr über Impulskontrolle und kontrollierte Jagdspielchen!

Impulskontrolle

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Hundespaziergang Oktober

Wieder eine lustige Runde hat mit uns zusammen am 1. Samstag im Oktober einen schönen Spaziergang durch den Englischen Garten gemacht. Während die Hunde spielen, schnuppern und die Gesellschaft von so einer Gruppe genießen (es waren immerhin wieder über 10 Hunde mit dabei!), konnten sich die Besitzer austauschen und ratschen. Der ein oder andere hat auch die Gelegenheit genutzt auch mal die Grundkomandos unter so großer Ablenkung zu festigen. Genau so soll es sein! So haben alle ihren Spaß.
Im nächsten geraden Monat heißt es wieder "Auf zum Hundespaziergang!" - ich freu mich schon auf euch. Übrigens: Unser Hundespaziergang ist natürlich kostenlos.